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Grundsatzbeschluss: Sanierung des Bismarckturms

Der historische Bismarckturm in Hof steht vor einer dringend benötigten Sanierung, nachdem er aufgrund baulicher Mängel seit Jahren für die Allgemeinheit nicht mehr zugänglich ist.

Hintergrund

 

Der Stadtrat hat einen Grundsatzbeschluss für die Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Turms gefasst. Nun wird die Verwaltung die Förderanträge einreichen und die weiteren Planungs- und Bauüberwachungsleistungen veranlassen. Der Bismarckturm, erbaut 1914/1915 auf dem „Rosenbühl“, hebt sich geschichtlich und vor allem als Bau-Denkmal von den heute deutschlandweit erhaltenen 146 Turmbauwerken ab. Er ist nicht nach dem „Standardentwurf“ des Dresdner Architekten Wilhelm Kreis gebaut worden, sondern nach den besonderen Wünschen der Hofer Unterstützer, sodass er ein regionales und architektonisches Einzelwerk darstellt.

 

Aktueller Bauzustand

 

Der Bauzustand des Turms wurde in einem Gutachten der LGA GmbH als stabil, jedoch durchfeuchtet und von mangelnder Belüftung geprägt beschrieben. Die Fugen der Granitmauern sind großflächig schadhaft. Feuchtigkeit hat den Innenputz zerstört und nagt massiv an den verbauten stählernen Stützträgern in der Mauerkonstruktion sowie dem Treppenaufgang im Inneren. Es besteht keine natürliche Belüftung, wodurch die Feuchtigkeitsschäden beschleunigt werden. Aufgrund der Gefahr herabfallender Putzschichten musste das Bauwerk für die Öffentlichkeit gesperrt werden.

 

Erforderliche Sanierungsmaßnahmen

 

Es liegt ein mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmtes Sanierungskonzept der LGA GmbH vor. Um den Turm zu erhalten, sind umfangreiche Sanierungsmaßnahmen erforderlich, die in drei Bauabschnitten über einen Zeitraum von rund vier bis fünf Jahren erfolgen sollen. Die Dauer ergibt sich aus den erforderlichen Trocknungszeiten für das Naturstein-Mauerwerk.

Die Kosten für die Sanierungsarbeiten werden auf insgesamt rund 742.000 € brutto geschätzt, wobei eine Beteiligung der Stadt Hof in Höhe von etwa 74.200 € vorgesehen ist. Die Finanzierung soll durch öffentliche Fördermittel sowie Spenden von Institutionen wie der Oberfrankenstiftung, der Bayerischen Landesstiftung und der Viessmann-Stiftung erfolgen. Auch private Spendengelder, seit 2021 akquiriert durch den Hofer Stadtheimatpfleger Leo Reichel, machen die Umsetzung der erforderlichen Sanierungsmaßnahmen möglich, nachdem die Bewerbung bei einem EU-EFRE-Programm für die Förderung der Sanierung abgelehnt wurde.

 

Zukünftige Nutzung

 

Nach Abschluss des ersten Bauabschnittes soll der Turm zeitweise für Besuchende wieder geöffnet werden, während nach Fertigstellung der gesamten Sanierung regelmäßige Besichtigungen und geführte Begehungen möglich sein werden. Auch Veranstaltungen im geräumigen Erdgeschoss des Turms sind dann denkbar.

„Die Sanierung des Bismarckturms trägt nicht nur zur Erhaltung des historischen Bauwerks bei, sondern bietet auch die Möglichkeit, die geschichtliche Bedeutung des Turms zu vermitteln“, so Oberbürgermeisterin Eva Döhla.